Seoul Nordkorea droht USA mit Atomschlag

Seoul · Pjöngjang spricht von "Operationen ohne Rücksicht" und isoliert sich weiter.

 Südkorea führt an der Grenze zu Nordkorea Manöver durch.

Südkorea führt an der Grenze zu Nordkorea Manöver durch.

Foto: ap

Neue Eskalation im Nordkorea-Konflikt: Das Regime in Pjöngjang hat den USA offiziell mit einem Atomangriff gedroht. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, gab die Militärführung eine entsprechende Mitteilung heraus. Ein solcher Schlag auch mit neuesten Atomwaffen sei nun "endgültig genehmigt". Die Rede war von "Operationen ohne jede Rücksicht". Nordkorea verfügt nach Ansicht von Experten allerdings nicht über die technischen Mittel, das US-Festland mit Langstreckenraketen anzugreifen. Eine Attacke gegen Truppen in Südkorea oder Japan gilt dagegen als möglich.

Zuvor hatte der stalinistische Norden bereits Pendlern aus Südkorea den Zugang zum gemeinsam betriebenen Industriepark Kaesong untersagt und damit die letzte Verbindung zum Süden gekappt. Südkoreas Verteidigungsminister Kim Kwang Jin wurde von einem Abgeordneten der Regierungspartei mit den Worten zitiert, dass man sich "alle Optionen" offenhalten werde und nötigenfalls die dort festsitzenden Landsleute aus Kaesong herausholen müsse. Regierungsbeamte stellten aber klar, Militäraktionen seien nur die "allerletzte Option". Die in der Sonderwirtschaftszone dauerhaft arbeitenden südkoreanischen Manager und Vorarbeiter sollen nach Angaben aus Pjöngjang ausreisen dürfen.

China reagierte alarmiert. Der letzte verbliebene Verbündete Nordkoreas forderte ein Ende aller provokativen Schritte. Pjöngjangs Ankündigung, die stillgelegte Atomanlage in Yongbyon wieder in Betrieb zu nehmen, hatte Peking bereits am Vortag mit Unverständnis quittiert. US-Außenminister John Kerry erklärte bei einem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Yun Byung Se in Washington, die USA würden nicht akzeptieren, dass Nordkorea zur Atommacht werde.

(RP)
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