Pjönjang: Washington bereitet einen Krieg vor Nordkorea beschuldigt USA der Spionage über seinem Luftraum

Seoul (rpo). Nordkorea hat den USA vorgeworfen, einen Krieg gegen das asiatische Land vorzubereiten. Beleg für dise These sei die erhöhte Aufklärungstätigkeit US-amerikanischer Flugzeuge im nordkoreanischen Luftraum, verlautete aus Pjönjang.

Nordkorea ist nach eigenen Angaben bereit für einen Krieg gegen die Vereinigten Staaten. Ein Atomkrieg könne "jeden Moment" auf der koreanischen Halbinsel ausbrechen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Nordkorea werde zu einer Verteidigungsmaßnahme greifen, wenn anzunehmen sei, dass ein US-Angriff bevorstehe.

Die nordkoreanische Volksarmee werde "die Aggressoren mit der Kraft der Einheit" auslöschen, berichtete KCNA weiter. Die amerikanischen Manöver in Südkorea hätten zu einer gefährlichen Spannung geführt, so dass jederzeit ein Atomkrieg ausbrechen könnte. Das nächste Manöver der US-Streitkräfte in Südkorea ist für Mitte März geplant. Die Militärführung erklärte, die Übung stehe nicht in Zusammenhang mit dem Streit um das nordkoreanische Atomprogramm.

Außerdem warf Nordkorea den USA am Samstag vor, im vergangenen Monat 180 Spionageflüge über dem Land unternommen zu haben. Unter Berufung auf Militärkreise berichtete KCNA, US-Flugzeuge des Typs RC-135 seien seit 21. Februar fast jeden Tag in den nordkoreanischen Luftraum eingedrungen. Jeder Flug habe meist mehrere Stunden gedauert.

Die USA hatten in dieser Woche unter anderem unter Hinweis auf Luftaufnahmen erklärt, dass Nordkorea den Reaktor in Yongbyon wieder in Betrieb genommen habe. Dort kann jetzt Plutonium für weitere Atombomben produziert werden. In Washington wird vermutet, dass Nordkorea bereits über ein oder zwei Atombomben verfügt.

Der neue südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun warnte vor einer Katastrophe auf der Halbinsel, wenn der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm nicht zügig beigelegt werde. Roh sprach sich gegen das Programm aus und erklärte, der Disput müsse friedlich gelöst werden. Er forderte Washington und Pjöngjang zum Dialog auf.

In Seoul demonstrierten am Samstag 30.000 Menschen für die im Land stationierten US-Truppen. Die Teilnehmer des Protests, zumeist Veteranen, schwenkten südkoreanische und amerikanische Flaggen. Sie bezeichneten Nordkorea als "tollwütigen Hund", der versuche, sich Atomwaffen zu verschaffen.

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