Migrationspolitik Ampel will Flüchtlinge schneller eingliedern

Analyse | Düsseldorf · Die künftige Koalition will Migranten bessere Bleibeperspektiven verschaffen. Kritiker glauben, dass das falsche Anreize setzt. Die Hauptprobleme beim Thema Migration liegen jedoch auf europäischer Ebene – und dürften weiter polarisieren.

Flüchtlinge in einem Logistikzentrum an der belarussisch-polnischen Grenze.

Flüchtlinge in einem Logistikzentrum an der belarussisch-polnischen Grenze.

Foto: dpa/Andrey Pokumeiko

Von einer Rückkehr der Willkommenskultur war gleich zu hören, als die Ampelparteien mit ihrem Koalitionspapier auch ihre Pläne für die Migrationspolitik öffentlich machten. Nach Jahren erbitterter Debatten über das Thema Zuwanderung klingt das für viele Menschen nach Bedrohung. Dabei plant das neue Bündnis vor allem Erleichterungen für Migranten, die bereits in Deutschland leben. So soll es etwa Kettenduldungen und Arbeitsverbote nicht mehr geben, gut integrierte Menschen sollen schneller ein Bleiberecht bekommen, das Angebot an Integrationskursen und psychosozialer Betreuung soll verbessert werden. Das sind pragmatische Ansätze für ein Land, das sich lange nicht als Einwanderungsland sehen wollte, aber längst zum Hauptziel der Migration nach Europa geworden ist. Das hat natürlich auch mit dem guten Sozial- und Gesundheitssystem hierzulande zu tun. Da bedarf es gar keiner zusätzlichen Anreize, wie sie Kritiker in den geplanten Verbesserungen sehen.