Israelit erstattete bereits Anzeige Neue Verbal-Attacke von Haider

Wien (rpo). Der Kärntener Landeshauptmann Jörg Haider macht mal wieder von sich reden. Ziel seiner Verbal-Attacken ist wiederum die israelitische Kultusgemeinde.

Haider attackierte den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, scharf. "Muzicant war einer der Hauptverantwortlichen für die unerträgliche Hetze gegen unser Land nach Bildung der FPÖ/ÖVP-Koalition", schrieb Haider am Samstag in der konservativen Zeitung "Die Presse". "Muzicant schämt sich nicht, die Mehrheit eines Volkes, das ihm und seiner Familie als Einwanderer eine Heimat gab, als "unanständig" abzuqualifizieren und zu beleidigen".

Muzicant hat inzwischen gegen Haider wegen einer früheren Äußerung Klage vor Gericht eingereicht, berichteten die Zeitungen am Samstag in Wien. Haider hatte in seiner Rede am politischen Aschermittwoch seiner Partei Ende Februar in Ried gesagt "Ich verstehe überhaupt nicht, wie einer, der Ariel heißt, so viel Dreck am Stecken haben kann". Muzicant verlangt den Widerruf dieser "ehrenrührigen, kreditschädigenden und unwahren Behauptung".

Haider selbst hatte am Vorabend im Fernsehen noch einmal beteuert, die umstrittene Aussage sei ein "scherzhaftes Wortspiel" und weit entfernt von Rassismus und Antisemitismus. "Die Waschmittelwerbung ist beendet", hatte er zuvor bei einer Veranstaltung in Villach gesagt. Muzicant selbst antwortete auf die Haider-Attacken am Freitagabend auf einer Demonstration von Tausenden Regierungsgegnern im Zentrum Wiens: "Mit Rassismus und Antisemitismus wird in Österreich wieder Politik gemacht".

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort