Berlin Neue EHEC-Spur führt nach Ägypten

Berlin · Die Infektionswelle durch den lebensgefährlichen Darm-Keim EHEC hat ihren Ursprung nach Einschätzung von Experten in Ägypten. Die europäische Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass EHEC-Fälle in Deutschland und Frankreich durch verseuchte Bockshornkleesamen ausgelöst wurden. Die Pflanze wird vor allem als Küchenkraut für Salate und als Würzmittel in verschiedenen Currygerichten genutzt.

In Deutschland waren fast 4000 Menschen an EHEC erkrankt, 47 starben. Die Gefahr ist noch nicht gebannt: Die Verzehrwarnung für rohe Sprossen gilt weiter.

Die Warnung, die zuvor auch für Gurken, Tomaten und Blattsalat galt, hat den Einzelhändlern einen Umsatzeinbruch von 2,8 Prozent eingebracht, meldet das Statistische Bundesamt. Die Bauern erlitten nach eigenen Angaben Verluste in Höhe von rund 65 Millionen Euro. Kanzlerin Merkel verteidigte das Vorgehen der Behörden in der Krise: Es sei richtig gewesen, dass die Ämter vor dem Verzehr bestimmter Gemüse gewarnt hätten.

Die Gesundheitsminister der Länder einigten sich darauf, das Meldewesen für dramatische Fälle wie EHEC zu beschleunigen. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bekräftigte, dass auch nach Dienstschluss solche Meldungen in Gesundheitsämtern nicht liegenbleiben dürften. Die Länder wollen zudem dafür sorgen, dass den Kliniken ihre Mehrkosten im Zusammenhang mit der Behandlung von EHEC-Patienten ausgeglichen werden.

(RP)
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