Erneute Anschlagswelle Nahost: Blutige Gewalt gefährdet Frieden

Gaza/Ramallah (rpo). Erst wenige Tage ist der Nahost-Friedens-Gipfel von Akaba alt. Ein neuer Ausbruch blutiger Gewalt stellt die Verwirklichung des Friedensplans für den Nahen Osten nun wieder in Frage gestellt.

<P>Gaza/Ramallah (rpo). Erst wenige Tage ist der Nahost-Friedens-Gipfel von Akaba alt. Ein neuer Ausbruch blutiger Gewalt stellt die Verwirklichung des Friedensplans für den Nahen Osten nun wieder in Frage gestellt.

Aktivisten der radikalen Palästinensergruppen Hamas, Islamischer Dschihad und Al-Aksa-Brigaden griffen am Sonntag einen israelischen Armeeposten im Norden des Gazastreifens an. Vier israelische Soldaten und mehrere Palästinenser kamen dabei ums Leben. Stunden zuvor hatten Soldaten im Süden des Gebiets bei Kissufim einen bewaffneten Palästinenser getötet. In der Altstadt von Hebron im Westjordanland wurde ein Israeli durch Schüsse so schwer verletzt, dass er noch vor der Ankunft im Krankenhaus starb, wie Radio Israel am Abend meldete.

Beide Seiten warfen einender vor, die Verwirklichung des so genannten Nahost-Fahrplans zu blockieren. Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas verschob einen für Sonntag geplanten Besuch im Gazastreifen, wo er die Kontakte mit radikalen Gruppen wieder aufnehmen wollte. Abbas wies israelische Forderungen nach einem harten Durchgreifen gegen die Extremisten zurück. "Wir werden uns von niemandem in einen Bürgerkrieg ziehen lassen", sagte er in Ramallah.

USA appellieren an Parteien im Nahen Osten

Die USA riefen alle Parteien im Nahen Osten dazu auf, auch nach dem Anschlag radikaler Palästinensergruppen auf den israelischen Armeeposten am Sonntag weiter an einer Friedenslösung zu arbeiten. Außenminister Colin Powell meinte am Sonntag, es wäre eine Tragödie, wenn Terroristen diese neue Dynamik des Friedensprozesses unterbrechen würden.

Schwer bewaffnete Extremisten hatten am frühen Sonntagmorgen einen Armeeposten im äußersten Norden des Gazastreifens angegriffen. Bei dem Gefecht wurden vier Soldaten getötet und vier weitere verletzt. Mehrere Palästinenser wurden von Soldaten erschossen. Angesichts zahlreicher Warnungen vor neuen Terroranschlägen in Israel riegelte die Armee in der Nacht die Grenzen zum Westjordanland ab.

Die Extremisten lehnen Friedens-Plan ab

Der israelische Armeeposten wurde drei Tage nach dem Nahostgipfel von Akaba überfallen, bei dem Israel und die Palästinenser unter Druck der USA den diplomatischen Startschuss zur Verwirklichung des internationalen Nahost-Friedensplans gegeben hatten. Die Extremisten lehnen den Plan ab.

In einer gemeinsamen Erklärung der Gruppen Hamas, islamischer Dschihad sowie der Al-Aksa-Brigaden hieß es, der jüngste Angriff solle "der Welt beweisen", dass der (bewaffnete) Widerstand der einzige Weg zur Befreiung" der Palästinensergebiete sei. Israels Vize-Verteidigungsminister Seew Boim sagte zu der Tat, der Angriff beweise, dass die radikalen Kräfte unter den Palästinensern "nicht bereit sind, den (Nahost)-Friedensplan zu akzeptieren.

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