Beirut Nach Israels Luftangriff droht Eskalation im Nahen Osten

Beirut · Israel hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage das Nachbarland Syrien angegriffen. Die Hauptstadt Damaskus wurde gestern früh von schweren Explosionen erschüttert. Der Angriff habe iranischen Waffenlieferungen an die islamistische Hisbollah gegolten. Bereits Freitag gab es einen ähnlichen Angriff. Aus Furcht vor Vergeltung sperrte Israel gestern den Luftraum im Norden des Landes für zivile Flugzeuge.

Die Regierung in Jerusalem ist besorgt, dass schwere Waffen in die Hände von Hisbollah-Kämpfer gelangen könnten, gegen die der jüdische Staat vor sieben Jahren einen Krieg geführt hatte. Syriens Staatschef Baschar al Assad hat die Kontrolle über weite Teile des Nordens und Ostens seines Landes verloren. Syrien, das mit Vergeltung drohte, beschuldigte Israel, den Militärstützpunkt Dschamraja im Norden der Hauptstadt angegriffen zu haben. Anwohner berichteten, rund um Damaskus habe es stundenlang Explosionen gegeben. Auch in der Stadt Kura al Assad, wo viele Regierungsmitarbeiter leben, gab es Explosionen.

Wie aus westlichen Geheimdienstkreisen verlautete, sind iranische Raketen für die libanesische Hisbollah Ziel der Angriffe gewesen. Der Iran ist ein Verbündeter Assads. Die meisten Rebellen sind Sunniten, während Assads Volksgruppe der Alawiten dem im Iran vorherrschenden schiitischen Glauben nahesteht. Israel und Syrien sind zwar verfeindet. Nach einem Krieg vor 40 Jahren ist es an der gemeinsamen Grenze aber vergleichsweise ruhig.

(rtr)
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