Vier Tote und viele Verletzte Nach Bombenexplosion Ausnahmezustand in Elfenbeinküste

Abidjan (dpa). Nach einem Bombenanschlag hat die Militärjunta der Elfenbeinküste den Ausnahmezustand und eine Ausgangssperre über das westafrikanische Land verhängt. Die Maßnahmen sollen nach Angaben des staatlichen Rundfunks von diesem Freitag bis Montag gelten. So solle die "Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung" garantiert werden.

Im Laufe des Samstags will das Oberste Gericht seine Entscheidung veröffentlichen, welche Kandidaten an der für den 22. Oktober angesetzten Präsidentenwahl teilnehmen dürfen.

Bei der Explosion im zentralen Busbahnhof der Wirtschaftsmetropole Abidjan wurden vier Menschen getötet und zahlreiche Personen verletzt. Wer hinter dem Anschlag steckt, wurde zunächst nicht bekannt. Mitte September hatten rebellierende Soldaten erfolglos versucht, das Privathaus von Machthaber General Robert Guei zu stürmen. Nach weiteren Berichten haben bereits viele Einwohner Abidjans aus Angst vor Gewalt die Stadt verlassen.

Allgemein gilt es als sicher, dass Guei, der sich Weihnachten vergangenen Jahres an die Macht geputscht hat, als unabhängiger Kandidat bei einwandfreien Wahlen keine Chance hat. Aus diesem Grund will der General die Kandidatur des populären Ex-Ministerpräsidenten Alassane Ouattara per Gerichtsentscheid verhindern. Ouattaras Eltern sollen angeblich nicht aus der Elfenbeinküste stammen und deshalb wäre der Politiker laut Verfassung nicht wählbar.

(RPO Archiv)
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