Terroristisches Motiv? Mysteriöse Amokfahrt auf Tiananmen-Platz in Peking

Peking · Der Zwischenfall mit fünf Toten auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking war vermutlich ein Selbstmordanschlag von Islamisten. Die Polizei fahnde nach zwei Verdächtigen, die wahrscheinlich der ethnischen Minderheit der Uiguren angehörten und aus der westlichen Provinz Xinjiang stammten, hieß es gestern aus Ermittlerkreisen. Am Montag war ein Geländewagen durch mehrere Absperrungen auf dem Tiananmen-Platz in eine Menschengruppe gerast und anschließend in Flammen aufgegangen. Dabei starben drei Insassen und zwei Touristen aus China und von den Philippinen, 38 Passanten wurden verletzt.

Die Polizeibehörden schweigen offiziell über die Hintergründe. Auch Zeitungen und Online-Newsportale, die unter verschärfter staatlicher Kontrolle stehen, behandelten das Thema nur vorsichtig. Lediglich die englischsprachige Pekinger "Global Times" schrieb, im Gegensatz zu ihrer chinesischen Ausgabe, dass die Polizei ein terroristisches Motiv von Uiguren vermutet. Die Polizei habe das uigurische Nummernschild des Tatwagens und inzwischen zwei Uiguren aus Xinjiang als Beteiligte identifiziert. Die beiden hätten zuvor ein "großes Verbrechen" begangen.

(erl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort