Sie widersetzten sich dem Vertreibungsbeschluss Mugabe lässt erste weiße Farmer festnehmen

Johannesburg/Harare (rpo). Im Südwesten von Simbabwe wurden die ersten fünf weißen Farmer festgenommen. Sie harrten auf ihren Höfen aus und widersetzten sich dem Vertreibungsbeschluss von Präsident Robert Mugabe.

Gut eine Woche nach Ablauf eines Ultimatums geht Simbabwes Präsident Robert Mugabe entschlossener gegen die auf ihren beschlagnahmten Höfen ausharrenden weißen Farmer vor. Fünf von ihnen wurden nach Angaben des Interessenverbands Gerechtigkeit für Landwirtschaft (JAG) im Südwesten des Landes festgenommen.

Sie müssen sich nun vor Gericht verantworten, weil sie auch nach dem Ende einer 90-tägigen Duldungsfrist am 8. August ihre Anwesen nicht verlassen haben. "Ihnen drohen zwei Jahre Haft", erklärte JAG- Sprecherin Jenni Wiliams dem südafrikanischen Rundfunk. Dem Vertreibungsbeschluss waren nach Schätzungen nur 40 Prozent der betroffenen 2900 weißen Farmer gefolgt.

Die vor zweieinhalb Jahren gestartete chaotische Landreform Mugabes hat das Land in die internationale Isolierung sowie die schlimmste politische und wirtschaftliche Krise seiner Geschichte manövriert. Simbabwe ist jetzt von einer akuten Hungersnot bedroht.

Der Staatssekretär im Ministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Erich Stather, hat gefordert, den politischen Druck auf die Regierung in Simbabwe unter Mugabe weiter zu erhöhen. Stather sagte am Freitag im Deutschlandfunk, trotz Anwendung politischer Druckmittel der internationalen Gemeinschaft habe sich die Situation für die weißen Farmer nicht entschärft.

(RPO Archiv)
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