Missverständliche Formulierung sorgt für Ärger Rentenbescheid verunsichert Mütter

Berlin · Die Bescheide über die Rentenanpassung zum 1. Juli, die in diesen Tagen verschickt werden, haben erhebliche Verunsicherung ausgelöst. Eine missverständliche Formulierung in dem Schreiben erweckt bei vielen Rentnerinnen den Eindruck, sie würden bei der verbesserten Mütterrente leer ausgehen.

So soll die Mütterrente funktionieren
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Foto: dpa, kjh lof cul

"Das Schreiben löst unnötige Nachfragen und Misstrauen aus", kritisierte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher.

Bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, die die Bescheide versendet, kann man die Kritik nicht nachvollziehen. Die Bescheide über die verbesserte Mütterrente würden erst im Herbst gesondert verschickt, teilte die Behörde mit. "Etwa 9,5 Millionen Rentnerinnen werden davon profitieren. Sie alle werden im Herbst einen gesonderten Brief erhalten", kündigte Andreas Feuser von der Deutschen Rentenversicherung an.

Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner erhalten in diesen Tagen einen Bescheid über die alljährliche Rentenanpassung zum 1. Juli (in den alten Bundesländern um 1,67 Prozent, in den neuen Bundesländern um 2,53 Prozent). Auf der ersten Seite des Bescheids wird die neue monatliche Rente angegeben. In den Erläuterungen heißt es, dass die "Zeiten der Kindererziehung" bereits in dem genannten Betrag enthalten seien. Viele betroffene Frauen wundern sich nun darüber, dass die ebenfalls ab 1. Juli geltende Mütterrente nicht zu einem deutlich höheren Betrag führt.

Erhöht wird die Rente aber mit diesem Bescheid nur für bereits geltende Kindererziehungszeiten um die genannten 1,67 Prozent. Die Beträge unter Einbeziehung der verbesserten Mütterrente, wonach Frauen, die vor 1992 ihre Kinder geboren haben, pro Kind und Monat rund 30 Euro mehr erhalten, werden für alle Betroffenen erst noch errechnet und ab August rückwirkend gezahlt. Einen Antrag müssen die Betroffenen dafür nicht stellen. Dies wird in der Rentenmitteilung unter der Überschrift "Höherbewertung von Zeiten der Kindererziehung für Geburten vor 1992" auf den hinteren Seiten erklärt.

(rl)
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