Kairo Mubarak muss trotz Verurteilung nicht in Haft

Kairo · Ein Gericht in Kairo hat den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak wegen Korruption zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Söhne Alaa und Gamal erhielten am Wochenende dasselbe Strafmaß. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Angeklagten während der Amtszeit Mubaraks 125 Millionen Ägyptische Pfund (16 Millionen Euro) veruntreut haben.

Der 87-jährige Mubarak war bereits im Mai 2014 wegen dieser Anschuldigungen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das veruntreute Geld soll die Familie laut Anklage dazu verwendet haben, Luxus-Residenzen zu erwerben. Das höchste Berufungsgericht hob die Urteile im Januar jedoch auf und ordnete einen neuen Prozess an.

Mubarak war im Februar 2011 nach Massenprotesten gegen seine fast 30 Jahre lange Herrschaft zurückgetreten. Ein Berufungsverfahren wegen der Tötung von Hunderten Demonstranten durch die Sicherheitskräfte während dieser Proteste ist noch anhängig. Ein erstes lebenslängliches Urteil in diesem Fall war vom Berufungsgericht aufgehoben worden. Im neuen Verfahren ließ das Gericht erster Instanz die Anklage fallen.

Sollte das Berufungsgericht im Korruptionsfall das neue Urteil aufrechterhalten, droht Mubarak dennoch keine Gefängnishaft. Der Ex-Präsident war von April 2011 bis August 2013 in Untersuchungshaft und anschließend in einem Militärkrankenhaus unter Hausarrest. Die Zeiten werden in Ägypten auf die vom Gericht verhängten Haftstrafen angerechnet.

(dpa)
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