Modernes Kleve

Böse Stimmen lästern, dass die Hochschule Rhein-Waal nur als Ausgleich entstanden sei, weil es am Niederrhein weniger Bildungseinrichtungen gegeben habe als in anderen Teilen von NRW. Das ist unangemessener Spott: Das jüngste Kind in der deutschen Hochschulfamilie hat sich in den wenigen Jahren seit seiner Gründung 2008 bereits etabliert. Mehr noch: Es zeigt den traditionsreichen Universitäten, dass neue Wege in der Ausbildung von Studenten möglich sind.

Die Hochschule Rhein-Waal ist kein regionaler Standort, sondern präsentiert sich bewusst international: Nicht nur mit moderner Architektur. Viel wichtiger sind gute Ideen: etwa die einfache Möglichkeit zum Auslandssemester. Oder, dass Zweidrittel der Studiengänge in Englisch gelehrt werden. Das ist nicht der Abgesang auf das Land der Dichter und Denker, sondern Zugeständnis an die heute notwendige Qualifikation von Hochschulabsolventen für den Arbeitsmarkt. In Kleve hat man den Neuaufbau als Chance genutzt, manche verstaubten Abläufe der deutschen Hochschullandschaft zu überdenken. Gleichzeitig ist es den Verantwortlichen gelungen, den regionalen Charme zu erhalten. Das können leider nicht alle Unis in NRW von sich behaupten.

Bericht Neue hochschule für den niederrhein

(RP)
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