Synodalversammlung in Frankfurt Missbrauchs-Opfer der katholischen Kirche fordern angemessene Entschädigung

Frankfurt/Main · Der Betroffenenbeirat machte bei der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag Druck auf die katholische Kirche. Sie fordern eine Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und eine grundlegende Umstrukturierung der Kirche.

 Bei der zweiten Synodalversammlung haben Sprecher des Betroffenenbeirats eine angemessene Entschädigung für Missbrauchs-Opfer gefordert.

Bei der zweiten Synodalversammlung haben Sprecher des Betroffenenbeirats eine angemessene Entschädigung für Missbrauchs-Opfer gefordert.

Foto: dpa/Arne Dedert

Missbrauchs-Opfer haben die katholische Kirche auf eine angemessene Entschädigung der Überlebenden sexueller Gewalt gedrängt. „Diese Kirche kann, ja darf nicht so bleiben“, betonte Kai-Christian Moritz, einer der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag auf der zweiten Synodalversammlung in Frankfurt. „Sie muss ihre dunklen Missbrauchsseiten grundlegend aufarbeiten.“

Versöhnung erfordere Vertrauen und das Eingeständnis, dass der Missbrauch systemische Ursachen hab. „Den Betroffenen zuzumuten, ihnen zu sagen, dass jetzt doch langsam alles gut sein müsse, da wir doch als Kirche ein Raum der Versöhnung seien, ist letztendlich ein erneutes Missverständnis angesichts von Täterschaft oder Mit-Verantwortung im Raum der Kirche“, sagte Moritz.

„Was ist das für eine Kirche, die Wunden heilen soll, aber durch Missbrauch, Vertuschung und (Darüber-hin-)Wegsehen, aber auch durch die Diskriminierung der Frauen, durch ihre Sexualmoral und durch die Ausgrenzung von LGBT-Personen immer wieder Wunden schlägt?“ fragte Johanna Beck, ebenfalls Mitglied des Sprecherteams. Die Kirche müsse die Strukturen reformieren, die Missbrauch begünstigt hätten.

(dpa)
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