Vorschlag der Gewerkschaften aufgegriffen Ministerin: Renteneintritt an Berufsjahre koppeln

Berlin (rpo). "Wer später anfängt zu arbeiten, soll länger arbeiten." So lautet die neueste Idee von Sozialministerin Ulla Schmidt. Damit soll der Renteneintritt nicht mehr an ein festes Alter gekoppelt sein, sondern von der Anzahl der Berufsjahre abhängen.

Dies sagte die Ministerin der Wochenzeitung "Die Zeit". Damit greift Schmidt einen Vorstoß der Gewerkschaften auf. Sie erwarte nun, dass die Rürup-Kommission bis Herbst 2003 konkrete Vorschläge dazu vorlegt. Bisher hatte Schmidt betont, sie wolle der Kommission keine Vorgaben machen.

Die Ministerin schloss eine erneute Änderung der Rentenformel nicht aus. "Ich bin keine Formelfetischistin." Wenn die Experten zu dem Ergebnis kämen, dass für die Zeit nach 2010 Änderungen notwendig seien, werde die Regierung reagieren.

Die Ministerin bekräftigte ihre Absicht, bei den geplanten Reformen bei Rente und Gesundheit den Konsens mit Union und FDP zu suchen. Dazu wolle sie nach den Landtagswahlen Anfang Februar mit der Opposition Gespräche aufnehmen. Schmidt wiederholte erneut ihre Absicht, Patienten durch finanzielle Anreize zuerst zum Hausarzt zu lotsen. Versicherte, die immer erst den Hausarzt aufsuchten, sollten weniger bei Arzneien und Krankenhausaufenthalten zuzahlen müssen.

(RPO Archiv)
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