Berlin Minister Ramsauer geht gegen "Kampfradler" vor

Berlin · Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat ein konsequentes Vorgehen gegen aggressive Fahrradfahrer gefordert, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Er habe beobachtet, wie Fahrradfahrer selbst unter den Augen der Polizei rote Ampeln oder jede Verkehrsregel missachteten. Die Polizei sei oft überfordert, "der Verrohung dieser Kampfradler endlich Einhalt zu gebieten", sagte der CSU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützte Ramsauer, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club wehrte sich gegen die Kritik.

Fahrradfahrer, die rote Ampeln missachten, auf Fußwegen, gegen die Fahrtrichtung oder ohne Licht in der Nacht unterwegs sind, sind bei Verkehrspolitikern, Automobil-Clubs und der Polizei zunehmend ein Ärgernis. Der Polizei fehle das Personal, um das Verhalten der Radfahrer zu kontrollieren, moniert die GdP. Der wachsende Zweiradverkehr, so die Gewerkschaft, müsse in der Verkehrsplanung der Städte stärker berücksichtigt werden.

"Die Missachtung von Verkehrsregeln unter Radfahrern ist inflationär, an keine Altersgruppe oder Schicht gebunden", sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut. "Viele empfinden es als Zumutung, wenn sie auf Verkehrsverstöße hingewiesen werden."

Rotlichtverstöße von Radfahrern würden allerdings sehr viel seltener geahndet als Geschwindigkeitsüberschreitungen durch Autofahrer, sagte Ramsauer. Von den Pkw-Fahrern forderte er aber mehr Vorsicht beim Rechtsabbiegen. Bei den meisten Unfällen mit Radfahrern liege die Schuld noch immer beim Autofahrer.

(RP)
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