Berlin Minister gegen Käfig-Eier in Nudeln

Berlin · Ein Verpackungshinweis soll Verbraucher vor umstrittenen Eiern warnen.

Frische Eier aus herkömmlicher Käfighaltung gibt es in deutschen Supermärkten nicht mehr zu kaufen. Gleichwohl stammen die meisten Eier, die für Nudeln, Backmischungen oder Schokoriegel verarbeitet werden, von Legehennen aus Käfigen. Produziert werden diese Eier nach wie vor in vielen EU-Ländern - exportiert für die deutsche Lebensmittelindustrie. Geht es nun nach dem Willen des Landes Berlin, sollen künftig Verbraucher an der Zutatenliste von Lebensmitteln erkennen können, ob Käfig-Eier verwendet wurden.

Einen entsprechenden Antrag wird das Land bei der Verbraucherschutzministerkonferenz stellen, die morgen in Rostock-Warnemünde beginnt. Berlins zuständiger Senator Thomas Heilmann (CDU) darf dabei auf Unterstützung vieler Amtskollegen hoffen. NRW-Minister Johannes Remmel (Grüne) gibt bereits Rückendeckung: "Drei Viertel der Eier werden heute in Produkten verarbeitet. Daher muss auch deutlich sichtbar gekennzeichnet werden, wenn Eier verwendet werden, die von Legehennen aus Käfighaltung stammen", sagte Remmel unserer Zeitung.

Als Verpackungshinweis könnte dabei jene Markierung dienen, die bereits für frische Eier gilt: Etwa eine Null für Bio-Eier und eine Drei für solche aus Kleingruppen-Käfighaltung, jeweils als Zahl hinter der enthaltenen Ei-Zutat vermerkt.

Ob es aber tatsächlich dazu kommen wird, ist noch offen. Denn die Verbraucherschutzminister könnten die Bundesregierung lediglich unverbindlich beauftragen, ein entsprechendes Gesetz auf den Weg zu bringen. Zudem ist nach Ansicht von Experten eine europaweite Regelung notwendig, damit Verbraucher aufgeklärt und Käfig-Eier aus verarbeiteten Lebensmitteln verbannt werden können.

(jd)
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