Verbandssprecher: Einfluss der OPEC eher gering Mineralölwirtschaft rechnet nicht mit Explosion des Ölpreises

Baden-Baden (AP). Die Preise für Öl, Gas und Benzin werden im Herbst und Winter nach Auffassung der Mineralölwirtschaft nicht explodieren. Das sagte der Geschäftsführer des Mineralölwirtschafts-Verbandes, Peter Schlüter, am Freitag im Südwestrundfunk in Baden-Baden. Schlüter, der die Interessen der großen Ölkonzerne in Deutschland vertritt, hofft, dass sich die OPEC im September auf höhere Fördermengen und damit einen niedrigeren Rohölpreis verständigen wird. Insbesondere Saudi-Arabien könne durch eine Anhebung der Ölförderung dazu beitragen.

Der Geschäftsführer meinte, dass der Einfluss der OPEC auf die Preisentwicklung allerdings eher gering sei. Der Anteil der Steuern am Benzinpreis sei mit 1,40 Mark viermal so hoch, wie der der OPEC mit 30 bis 35 Pfennigen. Ein Problem sei weiterhin die Schwäche des Euros. Sie habe dazu geführt, dass beispielsweise Benzin um 15 Pfennig teurer geworden sei.

Als weitere Gründe für die hohen Preise nannte Schlüter einen saisonalen Anstieg der Weltölnachfrage im Winterhalbjahr. Es gebe vergleichsweise niedrige Lagerbestände an Öl weltweit. Ferner bestehe eine sehr geringe Flexibilität des Angebots, dies bedeute, dass die Förderung derzeit gar nicht sehr weit ausgebaut werden könne. "Was wir erleben sind die Spätfolgen zu niedriger Ölpreise in den neunziger Jahren, die dazu geführt haben, dass zu wenig in die Erschließung neuer Vorkommen investiert wurde."

(RPO Archiv)
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