Gezielter Anschlag auf russische Botschaft in Beirut Mindestens zwei Tote durch Granatenexplosion

Beirut (dpa/AP). Die Granaten-Explosionen auf dem russischen Botschaftsgelände in Beirut waren offenbar ein gezielter Anschlag. Das sagte der russische Konsul in der libanesischen Hauptstadt der Agentur Interfax. Nähere Angaben zu den Hintergründen machte er nicht. Im israelischen Rundfunk hieß es, einer der Angreifer habe ein Schild mit der Aufschrift "Als Opfer für Tschetschenien" getragen.

Beirut (dpa/AP). Die Granaten-Explosionen auf dem russischen Botschaftsgelände in Beirut waren offenbar ein gezielter Anschlag. Das sagte der russische Konsul in der libanesischen Hauptstadt der Agentur Interfax. Nähere Angaben zu den Hintergründen machte er nicht. Im israelischen Rundfunk hieß es, einer der Angreifer habe ein Schild mit der Aufschrift "Als Opfer für Tschetschenien" getragen.

Bei dem Granatenanschlag sind mindestens ein Polizist und ein Attentäter getötet worden. Sechs Polizisten wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei feuerten die unbekannten Angreifer vier Granaten auf das Gebäude ab. Anschließend kam es zu einem Schusswechsel zwischen Polizisten und den Angreifern, von denen einige neben dem Botschaftsgelände Stellung bezogen hatten. Ein Attentäter wurde erschossen, als die Polizei sein Versteck stürmte. Das russische Konsulatsgebäude wurde durch den Beschuss erheblich beschädigt. Alle Botschaftsangehörigen blieben unverletzt.

Die Straßen in der Umgebung der Botschaft, die in einem moslemischen Viertel der libanesischen Hauptstadt liegt, wurden nach dem Anschlag abgeriegelt. Polizisten aus einer nahe gelegenen Kaserne eilten sofort zum Tatort und erwiderten das Feuer der Angreifer. Der russische Attache Andrej Ajdeew sagte, es habe in der Botschaft keine Toten oder Verletzte gegeben. Bei dem Vorfall, der sich gegen Mittag an einer belebten Straße ereignete, sei nur materieller Schaden entstanden.

Die Polizei erklärte, sie habe einen Granatwerfer, ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 und Munition sichergestellt. Das staatliche Fernsehen berichtete zum Hintergrund der Tat, die Angreifer hätten mit dem Attentat gegen die russische Militäroffensive in Tschetschenien protestieren wollen. Bei dem toten Attentäter handelt es sich dem Bericht zufolge um einen Palästinenser. Er habe eine Botschaft bei sich getragen: "Opfer für Tschetschenien". Militante Moslems haben in der Vergangenheit in Beirut gegen den Feldzug Moskaus demonstriert und für die tschetschenischen Rebellen Geld gesammelt.

(RPO Archiv)
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