Persönlich Milos Zeman . . . liegt als Freund Russlands vorne

Den Islam bezeichnete er als "Religion des Hasses". Die EU-Quoten zur Umverteilung von Asylbewerbern gehören seiner Meinung nach auf den "Müllhaufen der Geschichte". Vor eineinhalb Jahren rief der tschechische Präsident Milos Zeman die Bevölkerung auf, sich Waffen anzuschaffen - zum Schutz vor Terroristen. Seine Frau machte daraufhin den Waffenschein und kaufte sich einen Revolver.

Der 73-jährige Zeman hat bei der Abstimmung zur Präsidentschaftswahl am Freitag und Samstag nach Angaben des staatlichen Statistikbüros zwar die meisten Stimmen bekommen, die absolute Mehrheit verfehlte der Amtsinhaber jedoch. Ende Januar gibt es Stichwahlen. Zemans Kontrahent: der frühere Präsident der tschechischen Akademie der Wissenschaften, Jiri Drahos. Er gilt - im Gegensatz zu Zeman - als westlich orientiert.

Seit fast fünf Jahren bekleidet Zeman das Amt des Präsidenten. Der studierte Ökonom gilt als Freund Russlands, bezeichnet sich als "toleranten Atheisten" und sieht sich als Kämpfer des kleinen Mannes. Von 1998 bis 2002 war er Ministerpräsident für die Sozialdemokraten (CSSD). Später verließ er die Partei im Streit. 2013 wurde er als erster Kandidat per Direktwahl Präsident Tschechiens. Er sprach sich gegen Zuwanderung und für die Kandidatur Trumps aus und schlug eine Volksabstimmung über den Verbleib Tschechiens in der EU vor. "Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber alle Terroristen sind Muslime", sagte der Islamkritiker einmal.

Zeman hat zwei Kinder, einen Sohn aus erster Ehe und eine Tochter aus zweiter. Er ist mit seiner ehemaligen Assistentin seit 1993 verheiratet. Zeman raucht Kette und soll ein Alkoholproblem haben. Laut seinen Ärzten leidet er an einer Nervenerkrankung, die den Gang erschwert. Er stützt sich auf einen Gehstock. Über seinen Gesundheitszustand wird viel spekuliert. Schließlich tritt er für weitere fünf Jahre Amtszeit an.

(RP)
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