Militär nur letztes Mittel

Selbst Belgien und die Niederlande unterstützen jetzt Barack Obamas Bündnis gegen die finstere Terrormiliz IS im Irak und Syrien militärisch: Sie schicken unter anderem Jagdbomber. Deutschland hält sich dagegen zurück, ein Kampfeinsatz der Bundeswehr wird weiter ausgeschlossen. Das erinnert auf den ersten Blick an jenen pazifistischen Sonderweg, der 2011 beim internationalen Eingreifen in Libyen für empörtes Stirnrunzeln unter den westlichen Partnern gesorgt hatte.

Doch dieser Vergleich hinkt; zu Recht wird eine solche Kritik diesmal nicht laut. Dies liegt nicht daran, dass sich die Alliierten resigniert damit abgefunden hätten, dass Deutschland bei der Entsendung von Soldaten eher in hinterer Reihe steht. Schon der Tabubruch mit Waffenlieferungen in ein Kampfgebiet ist der Bundesregierung erkennbar schwer gefallen und war mutig. Diese Unterstützung der Kurden reicht als Beitrag aus, ist er doch ein Signal, dass Deutschland nicht abseits steht im internationalen Bemühen, die mordende IS-Soldateska zu stoppen. Deutsche Jagdbomber müssen dafür nicht starten.

(RP)
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