Entführer verletzt und in den Sumpf getrieben Militär: Abu-Sayyaf-Rebellen erschöpft und fast ohne Munition

Manila/Jolo/Zamboanga (AP/dpa). Zweieinhalb Wochen nach Beginn der Militäroffensive auf der philippinischen Insel Jolo setzen die Sicherheitskräfte nach eigener Aussage den Abu-Sayyaf-Rebellen immer stärker zu. Die Rebellen seien inzwischen erschöpft und hungrig, sagte am Mittwoch ein Polizeioffizier auf Jolo. Außerdem gehe ihnen nach fortwährenden Feuergefechten allmählich die Munition aus.

Den Angaben zufolge wurde der Drahtzieher der Entführung unter anderem von drei Mitgliedern der Göttinger Familie Wallert, Galib Andang alias Commander Robot, von einem Streifschuss am Kopf getroffen. Er sei gemeinsam mit dem zweiten Anführer der Kidnapper, Mujib Susukan, sowie etwa 100 weiteren Abu-Sayyaf-Mitgliedern in ein malariaverseuchtes Sumpfgebiet getrieben worden.

"Eine Reihe von ihnen mussten aus Mangel an Nahrungsmitteln Wurzeln essen und sind bereits daran gestorben", berichtete der Offizier. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie kriegen."

Die Gruppe um Commander Robot hält noch immer drei malaysische Geiseln gefangen. In der Hand anderer Fraktionen der Abu-Sayyaf- Rebellen befinden sich darüber hinaus der Amerikaner Jeffrey Schilling und ein Philippiner. Bei der Militäroffensive wurden nach Armeeangaben bislang 127 Extremisten getötet. Auf Regierungsseite wurde die Zahl der Todesopfer mit acht angegeben.

Sechs Tote bei Anschlag auf Mindanao

Bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache der südphilippinischen Insel Mindanao sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Zwei Männer warfen am Dienstagabend Granaten in das Gebäude in der Stadt Pagadian, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Ein Polizeibeamter, seine zwölfjährige Tochter und vier weitere Personen. Augenzeugen zufolge konnten die Täter fliehen. In der Region haben Moslemrebellen mit Anschlägen gedroht, falls die Streitkräfte ihre Offensive gegen die Untergrundorganisation Abu Sayyaf nicht einstellen.

(RPO Archiv)
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