Berlin Michail Chodorkowski genießt seine Freiheit
Seit seiner Freilassung in Russland hält sich der Kremlgegner Michail Chodorkowski im Berliner Adlon Hotel auf, wo er am Samstag auch seine Familie traf. Chodorkowski war am Freitagmorgen nach mehr als zehn Jahren in Haft überraschend von Putin begnadigt und aus dem Straflager entlassen worden. Anschließend flog er nach Berlin, wo er am Flughafen Schönefeld vom früheren Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) empfangen wurde, der sich mehrere Jahre für die Freilassung eingesetzt hatte.
"Nach zehn Jahren jetzt ist das ein unglaubliches Gefühl der Freiheit", sagte Chodorkowski. Er sei allen dankbar, die geholfen hätten, damit er das Straflager verlassen könne.
Chodorkowski hat bereits seinen Sohn Pawel wiedergesehen, der normalerweise in New York lebt. "Meine Familie ist endlich wieder vereint", sagte er beim Verlassen des Hotels. "Mein Vater ist endlich frei."
Und auch Vater Boris Chodorkowski kam zu Besuch nach Berlin.
Russlandexpertin Marielusie Beck durfte Chodortkowski kurz treffen und mit ihm sprechen. Die Grünen-Politikerin hatte sich die seit Jahren für die Freilassung des Kremlkritikers eingesetzt.
Die beiden liegen sich in den Armen. An diesem Sonntag will sich Chodorkowski auf einer Pressekonferenz zu seinen Zukunftsplänen äußern.