"Eine ausgezeichnete Wahl" Merkel will Polenz als neuen "General"
Berlin (AP). Die designierte CDU-Vorsitzende Angela Merkel will den 53-jährigen Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz zu ihrem Nachfolger als Generalsekretär der Partei machen. Berliner Parteikreise bestätigten am Dienstag, dass Merkel ihren Personalvorschlag am Abend offiziell dem CDU-Vorstand vorstellen und Polenz dem CDU-Parteitag Anfang kommender Woche in Essen zur Wahl vorschlagen werde.
Der Europaexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedbert Pflüger, nannte den bisher eher zurückhaltend agierenden Polenz eine "ausgezeichnete Wahl".
Der Jurist Polenz aus Münster gehört dem Bundestag seit 1994 an und gilt als Vertreter des liberalen Parteiflügels. Es gilt als sicher, dass Polenz gewählt wird. Wenn Merkel zur neuen CDU-Vorsitzenden gewählt wird, liegt es in der Logik der Sache, dass der Parteitag auch ihren Wunschkandidaten für den Posten des Generalsekretärs bestätigt.
Pflüger sagte dem Westdeutschen Rundfunk, er kenne Polenz seit über 20 Jahren. Er gehöre "eindeutig zu denjenigen, die in der Union für Erneuerung stehen." Gleichzeitig habe der Münsteraner durch seine Bodenständigkeit Wahlerfolge in seiner Heimat erzielt. Das sei eine sehr gute Voraussetzung, um "an der Seite von Frau Merkel in Zukunft die CDU, den Aufbau der CDU, mit zu gestalten".
Ein anderes Amtsverständnis als Angela Merkel forderte auch die Bundesvorsitzende der Jungen Union, Hildegard Müller, vom neuen Generalsekretär. Sie sagte im ZDF-Morgenmagazin, der Generalsekretär müsse "sehr engagiert" vorausdenken, stärker nach innen wirken und den Veränderungsprozess vorantreiben. Polenz traue sie diese Fähigkeiten zu, sagte die JU-Chefin.
