Merkel für Europa

Im Europa-Wahlkampf müssen sich die Parteien entscheiden, ob sie klar Ja sagen zu Europa oder ob sie eine skeptische Haltung einnehmen. Für die Europa-Kritiker wie AfD und Linke wird es einfach sein, sich zu profilieren. Es gibt immer genug absurde Entscheidungen, die es ermöglichen, die Europäische Union anzugehen. Für die Ja-Sager, zu denen CDU, SPD, Grüne und FDP zählen, ist es schwieriger zu erklären, warum sich der Einsatz für Europa lohnt und worin sich die Politik der Parteien eigentlich unterscheidet. Viele Bürger hören schlicht weg, wenn ein Begriff wie "Eurobonds" fällt.

In dieser Situation macht die CDU, was sie immer tut, wenn es schwierig wird: Sie schiebt ihre Parteivorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel nach vorne. Die Kanzlerin wird im Europawahlkampf von den Plakaten lächeln und Kundgebungen abhalten, obwohl sie gar nicht zur Wahl steht. Dennoch dürfte der Plan der CDU-Strategen aufgehen, auch bei der Europawahl mit Merkel 40 Prozent zu holen — ein Vertrauenswert, der sich aus acht Jahren präsidial geführter Kanzlerschaft speist.

(qua)
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