Berlin Merkel betont bei Trudeaus Besuch Bedeutung der Nato

Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bedeutung der Nato auch für die USA hervorgehoben. Nach einem Treffen mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau gestern im Kanzleramt sagte Merkel über das Militärbündnis: "Auch die Stärke der Vereinigten Staaten von Amerika ist durch die Nato eher gewachsen."

Damit reagierte die Kanzlerin auf Drohungen von US-Präsident Donald Trump, wonach die USA ihr Engagement in der Nato zurückfahren würden, sollten die Alliierten ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen. Merkel sagte, die Nato-Staaten sollten sich des Wertes des Bündnisses bewusst sein.

Die Kanzlerin bekräftigte die Zusage, Deutschland werde seine Rüstungsausgaben auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung erhöhen. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hält dieses Ziel hingegen für nicht realistisch. Dafür müssten pro Jahr 24 bis 25 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden. "Wir dürfen uns jetzt nicht in eine Aufrüstungsspirale treiben lassen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Trudeau merkte an, das Engagement in der Nato könne nicht nur am Verteidigungsetat gemessen werden. Auch die Entsendung von Truppen gehöre dazu. Merkel lobte ihren Gast für sein Engagement in der Flüchtlingspolitik und dankte ihm zugleich für die Ausdauer bei der Verhandlung des Freihandelsabkommens Ceta zwischen der EU und Kanada. Trudeau nannte Ceta eine Blaupause für künftige Abkommen. Nach ihrem Gespräch gedachten Merkel und Trudeau am Breitscheidplatz der Opfer des Weihnachtsmarkt-Attentats. Am Abend reiste Trudeau nach Hamburg, um dort mit Gabriel am traditionellen Matthae-Mahl teilzunehmen.

(jd)
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