Persönlich Meinhard von Gerkan ... schreibt über Pannen-Flughafen

Für Industrie- und Infrastrukturprojekte gibt es nur wenige Architekten, die einen vergleichbaren Ruf wie Meinhard von Gerkan genießen. Der Berliner Hauptbahnhof zählt ebenso zu seinen Werken wie der Moskauer Flughafen oder die Verwaltungszentrale von Aral in Bochum. Mit dem Entwurf des Berliner Flughafens Tegel schaffte von Gerkan seinen Durchbruch als Architekt. Das Projekt galt in der 60er Jahren als eine Nummer zu groß für den jungen Architekten. Doch er überzeugte wider Erwarten seine Kritiker. Beim Pannen-Bau des neuen Berliner Flughafens erlebte der Technik-Architekt indes sein Waterloo – ungeachtet der Tatsache, dass der neue Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn ihn wieder engagieren möchte.

Für Industrie- und Infrastrukturprojekte gibt es nur wenige Architekten, die einen vergleichbaren Ruf wie Meinhard von Gerkan genießen. Der Berliner Hauptbahnhof zählt ebenso zu seinen Werken wie der Moskauer Flughafen oder die Verwaltungszentrale von Aral in Bochum. Mit dem Entwurf des Berliner Flughafens Tegel schaffte von Gerkan seinen Durchbruch als Architekt. Das Projekt galt in der 60er Jahren als eine Nummer zu groß für den jungen Architekten. Doch er überzeugte wider Erwarten seine Kritiker. Beim Pannen-Bau des neuen Berliner Flughafens erlebte der Technik-Architekt indes sein Waterloo — ungeachtet der Tatsache, dass der neue Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn ihn wieder engagieren möchte.

Inzwischen hat von Gerkan allerdings ein Buch mit dem Titel "Black Box BER" über sein Projekt geschrieben. Veröffentlicht ist es noch nicht. Als "Black Box" werden die Flugschreiber bezeichnet, die sich in jedem Flugzeug befinden. "BER" steht für das Berliner Projekt insgesamt. Im Buch hat von Gerkan laut "Bild"-Zeitung der inzwischen entlassenen Flughafengeschäftsführung um den Düsseldorfer Rainer Schwarz und Manfred Körtgen die Schuld an der Misereg gegeben. Die hätten von seinen Architekten die Planung des Brandschutzes verlangt, obwohl von Gerkans Mitarbeiter dafür keine Kompetenz besessen hätten. Alle Einwände seinerseits seien nicht gehört worden.

Ob das Buch überhaupt in den Handel kommt, ist fraglich. Denn dem inzwischen 78-jährigen Gerkan wird auch nachgesagt, dass er gerne die Probleme beheben möchte, die seine Planung verursacht hatte. So schwankt er zwischen Abrechnung und Wiedergutmachung. Nach Ansicht von Experten hätte eine zentrale Projektsteuerung unabhängig von Gerkan die Pannen verhindern können. Sollte der Architekt zurückkehren, müsste er wie in Tegel ein zweites Wunder leisten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort