Düsseldorf Mehr Schulausfall durch Doppel-Abi

Düsseldorf · Die zusätzlichen mündlichen Prüfungen sind oft nicht an einem Tag zu schaffen.

Für Fünft- bis Elftklässler fällt an vielen Gymnasien in NRW 2013 an mindestens einem Tag mehr Unterricht aus als voriges Jahr. Wegen des doppelten Abitur-Jahrgangs bewältigen die Schulen die derzeit laufenden mündlichen Prüfungen im vierten Fach oft nicht an einem Tag. In Düsseldorf reservieren von 17 städtischen Gymnasien mindestens neun je zwei Tage oder mehr fürs mündliche Abitur, in Mönchengladbach sechs von neun, in Neuss fünf von sechs.

2013 legen in NRW rund 121 000 junge Leute ihre Abi-Prüfungen ab. Voriges Jahr waren es nur rund 85 000. Statt Unterrichts haben viele Schulen an den Prüfungstagen "Studientage" angesetzt – Schüler erhalten dann Aufgaben, die über den Umfang normaler Hausaufgaben hinausgehen sollen.

Das Ministerium hat festgelegt, dass Schulleiter "eigenverantwortlich und in Absprache mit den schulischen Gremien", also Schulkonferenz und Elternvertretung, "über individuell und schulbezogen angemessene Lösungen" entscheiden. Das sei auch meist gelungen, sagte eine Sprecherin. Nur ein Gymnasium habe man anweisen müssen, seine Pläne zu überdenken, weil es sich mit Brückentagen eine ganze Abi-Sonderwoche bauen wollte.

Der Philologenverband NRW hält die Regelung für vernünftig. "Bei mehr als zwölf mündlichen Prüfungen pro Tag ist auch für die Lehrer Schluss", sagte Landeschef Peter Silbernagel: "Außergewöhnliche Herausforderungen erfordern besondere Regelungen."

(arl/fvo)
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