In der mazedonischen Hauptstadt Skopje versuchen Polizisten vergeblich, Demonstranten an der Erstürmung des Parlaments zu hindern. Die nationalistisch gesinnten Demonstranten protestierten damit gegen die Pläne der sozialdemokratischen Oppositionspartei, gemeinsam mit der Partei der albanischen Minderheit die Regierung zu bilden.

Bei den Protesten wurden mindestens zehn Menschen verletzt, darunter Demonstranten, Politiker, Polizisten und Journalisten.

Im Parlament sangen die Demonstranten die Nationalhymne und schwenkten mazedonische Flaggen. Die albanische Minderheit macht in dem Balkanland etwa ein Fünftel der Bevölkerung aus.

Einige der Demonstranten waren vermummt und gingen äußerst brutal vor. Sie sehen durch die Pläne der Regierung die Souveränität Mazedoniens in Gefahr.

Unter den Verletzten war auch der mazedonische Oppositionsführer Zoran Zaev der sozialdemokratischen Partei. Seit den Wahlen im Dezember versucht er, mit der Partei der albanischen Minderheit eine Regierung zu bilden - bislang vergeblich.

Auch der albanisch-mazedonische Politiker Talat Xhaferi wurde Medienberichten zufolge verletzt. Die Proteste hatten sich an seiner Wahl zum Parlamentspräsidenten entzündet. Hier ist er vor der Erstürmung des Parlaments zu sehen.

Die Nationalisten demonstrierten auch vor dem Parlamentsgebäude. Hier hatten sich etwa 2000 bis 3000 Menschen versammelt.

Die mazedonische Polizei ging mit Spezialeinsatzkräften gegen die teils gewaltbereiten Demonstranten vor. Nach einigen Stunden konnte sie die Situation unter Kontrolle bringen.