Schreiber und BND-Agent sollen Geschäft abgewickelt haben Maschinen für Costa Rica

München (AP). Der bayerische Unternehmer und Waffenhändler Karlheinz Schreiber soll zusammen mit einem Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Costa Rica gegen Provision ein Geschäft mit Liebherr-Straßenbaumschinen abgewickelt haben.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf Ermittlungen der Augsburger Staatsanwaltschaft berichtet, hätten der costaricanischen Regierung ursprünglich Maschinen für 72 Millionen Mark verkauft werden sollen. Der schließlich von 1992 bis 1996 tatsächlich abgewickelte Handel habe aber nur noch ein Volumen von 14,5 Millionen Mark gehabt.

Liebherr-Geschäftsführer Friedrich Bär habe bei seiner Vernehmung in Augsburg im Sommer 1998 ausgesagt, dass Schreiber bereits 1984 eine Provision von fünf Prozent der Auftragssumme zugesagt worden sei, hieß es. Das Geschäft in Mittelamerika sei von der damaligen Bundesregierung, insbesondere von Außenminister Hans-Dietrich Genscher, gefördert worden.

Der BND-Agent Werner Ströhlein alias Palme sollte das Geschäft laut "SZ" anschieben. Er sei Angehöriger der deutschen Botschaft gewesen. Auch Schreiber selbst habe unter dem Decknamen "Der Hunne" zeitweise für den BND gearbeitet.

Das Geschäft sei nach erheblichen Anlaufschwierigkeiten 1992 in Gang gekommen, hieß es. Dabei habe die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Darlehen von 14,5 Millionen Mark für Costa Rica bereitgestellt. Davon seien knapp fünf Millionen Mark an die Firma Liebherr entfallen.

Die Zeitung schrieb weiter, der BND habe Ströhlein gegen eine Abfindung entlassen wollen. Daraufhin habe Schreiber mit Enthüllungen über die Mittelamerika-Geschäfte gedroht.

(RPO Archiv)
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