Persönlich Mary Melone . . . führt als erste Frau päpstliche Uni

Man bekommt den Eindruck: Langsam, aber sicher lässt Papst Franziskus seinen vielen ermutigenden Botschaften Taten folgen. Die Entscheidung des Heiligen Stuhls, an die Spitze der Päpstlichen Universität Antonianum Maria Domenica Melone, kurz: Mary Melone, zu berufen, wirkt wie ein Beitrag des Heiligen Vaters zum biblischen Diktum "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen".

Die Päpstliche Universität Antonianum, die nun erstmals eine Rektorin bekommt, ist eine von acht renommierten Päpstlichen Instituten für höchste Bildung; die bekannteste unter ihnen dürfte die "Gregoriana" sein. Am Antonianum, das nahe bei Santa Maria Maggiore liegt, einer der vier römischen Patriarchatskirchen, hat der emeritierte Kardinalpräfekt Claudio Hummes studiert. Hummes ist Franziskaner. Er hatte seinem Freund Jorge Bergoglio noch im Konklave 2013 zugeraunt, er möge als Papst nicht die Armen vergessen. Daraufhin will sich Bergoglio nicht für den Papstnamen Johannes XXIV., sondern für Franziskus entschieden haben.

Auch die Theologieprofessorin Mary Melone, die sich im Jahr 2000 im Fach Dogmatik habilitiert hat, gehört zur Gemeinschaft der sozial besonders aktiven Franziskanerinnen.

Die neue Universitäts-Rektorin wurde am 16. August 1964 im norditalienischen La Spezia geboren. Die vatikanische Bildungs-Kongregation wählte Mary Melone zunächst bis 2017 an die Spitze der Ordenshochschule der Franziskaner. 2011 schon hatte Melone einen großen Karriereschritt gemacht, als sie am Antonianum erster weiblicher Dekan der Theologischen Fakultät geworden war. Davor hatte die Italienerin an ihrer Uni das Institut für Religionswissenschaften geleitet.

Mary Melone und ihr Aufstieg stehen für Franziskus' Satz: "Die Kirche kann nicht sie selbst sein ohne Frauen und deren Rolle. Der weibliche Genius ist nötig an den Stellen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden."

(RP)
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