Persönlich Marlis Bredehorst ... enttäuschte Ministerin Steffens

Warum wurde Staatssekretärin Marlis Bredehorst in dieser Woche gefeuert? Seit Juli 2010 war die 57-jährige gebürtige Hamburgerin Staatssekretärin im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium. Die grüne Chefin des Hauses, Barbara Steffens, äußert sich nicht zu den Hintergründen. In einer Pressemitteilung der Landesregierung ist lediglich von einem "gestörten Vertrauensverhältnis" die Rede. Das kann vieles bedeuten. Kein Wunder, dass die Spekulationen ins Kraut schießen, zumal die geschasste Staatssekretärin einen ungewöhnlichen Lebenswandel führt: Die Juristin und frühere Sozialdezernentin der Stadt Köln ist seit 2002 mit einer Pfarrerin aus Frankfurt/Main verheiratet, die 2012 ein Kind zur Welt gebracht hat. Bredehorst versteht sich seither als "Co-Mutter".

Vermutungen, dass Barbara Steffens ihrer Staatssekretärin eine beantragte Elternzeit verweigert habe, wies ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage zurück: Einen solchen Antrag habe es nie gegeben. Im Übrigen habe ihre Mutterschaft im Zusammenhang mit der Entlassung keinerlei Rolle gespielt. Er fügte hinzu: "Wenn es nicht mehr miteinander geht, ist eine Trennung erforderlich." Andernfalls leide darunter die Effizienz der Arbeit des gesamten Hauses.

In Düsseldorf heißt es, es hätten zwischen der Ministerin und Bredehorst "unterschiedliche Ansichten über die Erledigung der Arbeit" bestanden. Zudem habe Bredehorst ihr nicht immer so den Rücken gestärkt, wie sich Steffens das vorgestellt habe.

Unglücklich wirkte Marlis Bredehorst jedenfalls nicht, als sie am Dienstag die Düsseldorfer Staatskanzlei verließ, wo ihr die Entlassungsurkunde überreicht worden war. Drei Monate lang bekommt sie weiterhin ihr Gehalt nach Besoldungsgruppe B10. Das sind 11 093 Euro brutto monatlich. Danach erhält sie drei Jahre lang 71,75 Prozent ihrer letzten Bezüge.

(RP)
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