Persönlich Markus Engels . . . fehlt der SPD im Wahlkampf

Für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ist es ein schwerer Schlag: Sein engster Vertrauter und Wahlkampfmanager Markus Engels kann zwei Monate vor der Bundestagswahl seinen Job vorerst nicht weitermachen. Wie der "Spiegel" berichtete und das Willy-Brandt-Haus bestätigte, hat das gesundheitliche Gründe. Ein Gesundheitscheck wegen einer Vorerkrankung habe "die Notwendigkeit einer stabilisierenden Behandlung" erbracht, hieß es aus der SPD-Parteizentrale.

Der 49-jährige Engels, der seit Jahren für Schulz die Strippen zieht, stammt aus Duisburg und ist Politologe. Bevor er seine Zusammenarbeit mit Schulz startete, war der meistens ganz in Schwarz gekleidete Engels auch als Taxifahrer und Musiker in Rockbands tätig.

Zuletzt bekam er negative Schlagzeilen wegen seiner früheren Bezüge als Mitarbeiter von Schulz. Der damalige Präsident des Europaparlaments hatte Engels ein höheres Gehalt verschafft, indem er ihn formal auf Dauer-Dienstreise schickte. Gegen rechtliche Grundsätze verstieß die Regelung allerdings nicht.

Im SPD-Wahlkampf ist die Erkrankung Engels' die zweite tiefgreifende Personalie. Erst Ende Mai war die frühere Generalsekretärin Katarina Barley als Ressortchefin ins Familienministerium gewechselt. Hubertus Heil wurde ihr Nachfolger. Er soll nun gemeinsam mit der SPD-Bundesgeschäftsführerin Juliane Seifert die Aufgaben von Engels übernehmen.

Wie lange Engels ausfällt, ist nicht absehbar. Für Schulz ist er aber mehr als ein Wahlkampfmanager. Er war bislang persönlicher Ratgeber, strategischer Denker und wichtiger Unterhändler. So verhandelte Engels unter anderem die Bedingungen für das TV-Duell am 3. September zwischen Schulz und Merkel. Er sorgte auch dafür, dass die Verärgerung der SPD über die Bedingungen öffentlich wurde und darüber, dass es nur ein TV-Duell geben soll.

(RP)
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