Persönlich Marina Berlusconi ...könnte es ihrem Vater gleichtun

Gerade war es nach all den Skandal-Schlagzeilen ruhiger um den italienischen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi geworden. Affären mit Minderjährigen wurden ihm nachgesagt, einen britischen Anwalt soll er bestochen haben. Dazu kommen noch allerhand verbale Ausrutscher vor laufenden Kameras. Dennoch wollte der 74-Jährige erneut kandidieren. Angesichts vernichtender Umfragewerte dementierte er das flugs und überrascht nun erneut: Seine Tochter Marina Berlusconi soll Berichten der Tageszeitung "La Repubblica" zufolge in die Politik einsteigen.

Die 45-Jährige ist in Italien keine Unbekannte: Seit 2003 leitet sie das familieneigene Verlagshaus Mondadori, seit 2005 ist sie Präsidentin der Familienholding Fininvest. Sie zählt zu den reichsten Frauen des Landes und steht seit Jahren als einzige Italienerin in der Liste der 100 einflussreichsten Frauen der Welt, die vom US-Magazin "Forbes" veröffentlicht wird. Über den Einstieg des ältesten Berlusconi-Sprösslings wurde schon mehrfach spekuliert, doch nun verdichten sich die Anzeichen.

Die Meinungen darüber gehen auseinander: Die einen sehen in Marina eine erfolgreiche Managerin mit Geschäftssinn und Durchsetzungskraft, die sich problemlos auch auf politischem Parkett bewegen könnte. Andere bezeichnen sie als Karikatur des abgestürzten Vaters. Vor allem da die Mutter zweier Kinder den Schönheitsoperationen genauso wenig abgeneigt zu sein scheint wie der Ex-Regierungschef. Sollte sie ins Parlament einziehen, käme das der Einführung der Monarchie gleich, spottet der Abgeordnete Gaetano Pecorella.

Sollte es sich bewahrheiten, dass Berlusconi seiner Tochter den Weg in die Politik ebnet, könnte auch ihm das nützen. Immerhin stellte sie sich hinter ihn, wenn neue Skandale durch die Medien gingen. Die Familienbande könnten ihm ein Türchen in die Politik offenhalten.

(RP)
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