Persönlich Marcus da Gloria Martins . . . wird für seine ruhige Art gelobt

Als die ersten Meldungen über Schüsse am Olympia-Einkaufszentrum eintreffen, will Marcus da Gloria Martins gerade nach Hause gehen. Zu seiner Frau und seinen drei Kindern. Aber daraus wird nichts: Fast zwei Tage lang steht er Rede und Antwort und informiert pausenlos. Auch am Samstag bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium, als die Amoklage geklärt ist. Er sagt: "Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer."

Jetzt hat der 43 Jahre alte Sprecher eine eigene Facebook-Fanseite mit mehr als 51.000 "Likes". Da Gloria Martins wird als Infoheld des Abends und der Nacht des Münchner Amoklaufs in den höchsten Tönen gelobt. Denn er hat, so die Einschätzung vieler Menschen, mit seiner Arbeit Qualitäten an den Tag gelegt, die manche TV-Reporter vermissen lassen. Er vermittelte in den Statements und Pressekonferenzen Ruhe, Seriosität und ein hohes Maß an Informiertheit. Man merkte: Da erklärt einer das, was es zu erklären gibt - nicht spekulativ, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Er strahlte die Botschaft aus: Die Polizei tut alles, was sie kann, die Bürger können ihr vertrauen.

Die Münchner Polizei hat nicht immer den besten Ruf. Durch den besonnenen Auftritt hat sich das Bild nun gewandelt - und das hat mit der Arbeit von Marcus da Gloria Martins und der Pressestelle zu tun. Der gebürtige Rheinländer begann in Köln als Beamter im Mittleren Dienst. Er stieg auf, wechselte nach München und machte einen Master-Abschluss an der Polizeihochschule. Seit vergangenem Jahr ist er Pressesprecher. Auch auf recht sinnfreie Fragen weiß er eine Antwort. Etwa auf jene am späten Abend, was in den nächsten Stunden passiere. Da sagte er: "Wir tun unsere Arbeit."

Nach dem intensiven Wochenende hatte Marcus da Gloria Martins noch ein Anliegen an die vielen Journalisten, die aus der ganzen Welt in München sind: "Verzichten Sie auf Aufnahmen und Interviews im Umfeld der Schulen."

(RP)
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