Mangelverwaltung in den Grundschulen

Das Schicksal einer Nation entscheidet sich in den Grundschulen. Dort werden die Grundlagen für den späteren Schulerfolg gelegt, die Weichen für eine gelungene Integration gestellt und die Grundfertigkeiten für das spätere Leben vermittelt.

Unsere Grundschulen sind in Gefahr. Zum einen sind sie zum Experimentierfeld unausgereifter Pädagogik-Konzepte geworden wie etwa Schreiben nach Hören oder, wie es offiziell heißt, Lesen durch Schreiben. Zum anderen mutet man ihnen zu, Dinge zu leisten, die sie mit der bestehenden Ausstattung nicht leisten können: die Integration von Migranten, die kaum Deutsch sprechen, die Inklusion von Verhaltensauffälligen, die ganze Klassen lahmlegen können, oder den Unterricht für Kinder, die vor dem Schulbesuch oft nicht einmal gefrühstückt haben.

Kein Wunder, dass laut Bertelsmann-Stiftung bis 2025 rund 35.000 Lehrkräfte fehlen. Wenn gleichzeitig bei weiterführenden Schulen nicht genügend Stellen für Bewerber vorhanden sind, besteht kein genereller Lehrermangel, sondern nur für Grundschulen. Man sollte die Lehrer dort besser bezahlen, aber auch umfassender ausbilden. Sie sitzen an einer der wichtigsten Schaltstellen der Gesellschaft.

(kes)
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