Bamako Mali hofft auf Stabilität nach der Präsidentenwahl
Bamako · Nach einem Militärputsch, der Machtübernahme durch Islamisten und deren Vertreibung durch französische und afrikanische Truppen steht morgen in Mali die Präsidentschaftswahl an. Aufgerufen sind rund sieben Millionen Bürger. Kritiker befürchten, dass wegen der instabilen Lage nicht alle Wahlberechtigten abstimmen können.
Die Krise begann im März 2012 mit dem Putsch des Militärs gegen Präsident Amadou Toumani Touré. Islamistische Milizen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida und Tuareg-Rebellen nutzten das politische Vakuum und hielten den Norden des Landes über Monate besetzt. Vor allem im Norden Malis seien die Wählerregister deshalb vielerorts unvollständig oder nicht vorhanden, bemängeln Kritiker. Um den Vormarsch der Islamisten auf die Hauptstadt Bamako zu verhindern, intervenierte Mitte Januar das französische Militär. Mit einer afrikanischen Eingreiftruppe befreiten die Franzosen den Norden des Landes. Anfang Juli übergaben die Afrikaner das Kommando an eine 12 600 Mann starke UN-Blauhelmmission, die nun die Sicherheit während der Wahlen gewährleisten soll.
Unter den knapp 30 Bewerbern sind viele vertraute Namen. Darunter ist Modibo Sidibé, der Premier des 2012 gestürzten Touré. Als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gilt Dramane Dembélé. Der 46-jährige Ingenieur ist der Wunschkandidat von Übergangspräsident Dioncounda Traoré, der selbst nicht antritt.
Der EU-Sondergesandte Michel Reveyrand-de Menthon appellierte an alle Gruppen in Mali, den Friedensprozess voranzutreiben: "Das ist ein langer und schwieriger Weg, eine Marathon-Aufgabe."