Persönlich Maike Kohl-Richter . . . ist Alleinerbin des Kanzlers

Am 8. Mai 2008 heiratete sie Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, seit dem 16. Juni 2017 ist Maike Kohl-Richter Witwe - jetzt stellt sich heraus, wie der mit 87 Jahren gestorbene Kohl für seine Frau gesorgt hat: Die promovierte Volkswirtin (Jahrgang 1964) ist Alleinerbin. Das gehe aus dem Erbschein hervor, den das Nachlassgericht Ludwigshafen am 10. August ausgestellt habe, berichtet der "Spiegel".

Dabei scheint sicher, dass Kohl ein hohes Vermögen hinterlässt. Mit 39 Jahren war er Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, er wurde CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag, war dann 16 Jahre lang Bundeskanzler, sein Ruhegeld belief sich auf 12.800 Euro, das Haus in Ludwigshafen ist abbezahlt - und er schrieb mehrere gut verkaufte Erinnerungsbücher.

Eine Witwenpension gibt es wegen der späten Eheschließung aber nicht.

Kohl-Richter muss außerdem wohl auf eine Million Euro verzichten, die ihrem Mann als Schmerzensgeld zustanden. Das Landgericht Köln hatte den Autor Heribert Schwan im April zu der Zahlung verurteilt, weil er unautorisiert Zitate von Helmut Kohl für einen Bestseller verwendet hatte. "Ein Anspruch auf Schadenersatz kann laut Bundesgerichtshof nicht vererbt werden", sagt der Anwalt Christof Wellens, "und weil das Urteil aus erster Instanz noch nicht rechtskräftig ist, kann es noch keine Geltung beanspruchen."

Ganz leer gehen Kohls Nachkommen nicht aus. Die Söhne Walter und Peter erhielten bereits jeder 400.000 Euro, die Enkelkinder Leyla und Johannes jeweils 100.000 Euro. Im Gegenzug für die Summe von einer Million Euro unterzeichneten sie einen "Erb-Pflichtteilsverzicht", so "Bild am Sonntag".

Gleichzeitig droht Streit wegen der vielen Akten, die Kohl hinterlässt. Das Bundesarchiv erhebt Ansprüche auf dem Staat gehörende Papiere, auch die Konrad-Adenauer-Stiftung fordert Unterlagen - die Alleinerbin wird sich damit auseinandersetzen müssen.

(RP)
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