Männer, nicht jammern

Der große Zeitungserfinder Axel C. Springer hat einmal gesagt, manchmal müsse man am Bahnsteig stehen bleiben und den Zeitgeist-Zug vorbeirauschen lassen. Springer, Schöngeist, Kaufmann und Freund der Frauen, hat es nicht mehr erlebt, dass in der Medienbranche, aber auch bei jungen Medizinern und Juristen der Frauenanteil von Jahr zu Jahr steigt. Das scheint ein Zug der Zeit zu sein; immer mehr Frauen sitzen beruflich in den Erste-Klasse-Abteils. Wie könnte ein Mann, der kein nach dem Staat rufender Jammerlappen sein mag, auf die Idee verfallen, hier helfe allein eine Männerquote.

Ein Blick auf die großen Firmengründer des 21. Jahrhunderts an der US-Westküste oder auf die Nobelpreisträger der letzten Jahre müsste jedem zu denken geben, der die Mär verbreitet, Männer seien auf dem Abstellgleis und müssten von Vater Staat angeschoben werden. Die Alten rieten einst: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Wer als Mann an Letzteren nicht glauben mag, der soll sich gefälligst mehr anstrengen und auf einen Chef setzen, der die Tüchtigen fördert - seien es Männer oder Frauen.

(RP)
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