Mächtiges Trier

Natürlich gelten dem neuen Bischof zu Aachen gute Wünsche und Gottes Segen. Ob das Wirken von Bischof Helmut Dieser auch segensreich sein wird, ist am Tag seiner Ernennung Kaffeesatz-Leserei. Zumindest stimmt dies zuversichtlich: Der 54-Jährige war im Bistum Trier auch mit der Neuordnung der Pfarreien betraut und konnte als Kaplan in der Eifel einst etwas Luft des neuen Bistums schnuppern.

Beides kann nicht schaden und gehört zum Anforderungsprofil eines leitenden Geistlichen, der seine Kirche trotz Priestermangels, leerer Kirchen und Glaubensmüdigkeit zukunftsfähig halten muss. Das ist die eine Seite; die andere ist Kirchenpolitik: Dass nach Limburg innerhalb weniger Wochen ein zweiter Geistlicher aus Trier an die Spitze eines deutschen Bistums kommt, dürfte kein Zufall sein. So sitzt in der römischen Bischofskongregation, die für Ernennungen zuständig ist, als einziger Deutscher Bischof Felix Genn aus Münster. Er hat in Trier studiert, gelehrt und war dort viele Jahre seelsorgend tätig. Die gestrige Bischofswahl könnte auch ein Beleg seines wachsenden Einflusses sein.

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