Lufthansa streicht morgen zwei Drittel ihrer Flüge

Frankfurt/M. (RP) Die Lufthansa rechnet offenbar nicht mehr damit, den für morgen angekündigten 24-stündigen bundesweiten Streik der Flugbegleiter abwenden zu können. Die Airline hat bereits zwei Drittel ihrer 1800 Flüge am Freitag gestrichen, erklärte ein Sprecher. Das Unternehmen hoffe, ein Drittel der Flüge durchführen können – dazu zählten Flüge von Regionalpartnern, die nicht bestreikt werden sollen. Die Lufthansa wolle aber auch Langstreckenflüge anbieten. Die Fluggesellschaft informiert auf ihrer Internetseite über die gestrichenen Flüge.

Zuvor hatte Lufthansa-Manager Peter Gerber der Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) eine auf wenige Fragen reduzierte Schlichtung vorgeschlagen. In den Gesprächen dürfe es ausschließlich um die Bezahlung der Stewards und Stewardessen gehen – andere Forderungen wie der Stopp von Leiharbeit müssten außen vor bleiben. Dies seien Unternehmensentscheidungen, die nicht verhandelbar seien. Ufo-Chef Nicoley Baublies forderte Gerber auf, seine Vorstellungen im direkten Gespräch der Gewerkschaft zu erläutern. Man werde sich alles anhören, was die Streiks morgen möglicherweise überflüssig machen könnte. Weitere Arbeitsniederlegungen seien vorerst nicht geplant, sagte Baublies, sondern eine "Denkpause".

Die Fluggesellschaft Air Berlin prüft, ob sie morgen größere Maschinen einsetzt. Die Deutsche Bahn stellt sich auf mehrere tausend zusätzliche Fahrgäste ein und will notfalls zusätzliche Züge bereitstellen.

Bei der zweiten Streikwelle am Dienstag in Berlin, Frankfurt und München waren mehr als 300 Flüge ausgefallen, 51 000 Passagiere mussten umgebucht werden oder konnten gar nicht fliegen. Die Lufthansa hatte zunächst nur von 43 000 direkt betroffenen Passagieren gesprochen.

(RP)
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