Düsseldorf Lokführer legen heute die Arbeit nieder

Düsseldorf · Nach längerer Hinhaltetaktik ist nun klar: Heute kommt es zwischen 6 und 8 Uhr zu bundesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Bahn und ihrer privaten Konkurrenz. Das kündigte gestern die Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) an. Sie hatte Anfang Februar die Gespräche mit den Arbeitgebern über einen Branchentarifvertrag für die 36 000 Lokführer im Fern-, Nah- und Güterverkehr für gescheitert erklärt.

Am Wochenende hatte es Verwirrung über einen möglichen früheren Start der Arbeitskämpfe gegeben. So kursierte ein Schreiben mit dem Briefkopf der GDL-Pressestelle, in dem eine dreistündige Aktion bereits für gestern Vormittag mit Schwerpunkt in NRW angekündigt wurde. Diese Mitteilung sei aber falsch gewesen, hieß es gestern von Seiten der GDL. Gewerkschaftschef Claus Weselsky vermutete gar eine gefälschte Pressemitteilung. Die Bahn warf der GDL vor, die Kunden an der Nase herumzuführen. Personalvorstand Ulrich Weber sagte: "Das Versteckspiel der GDL schadet den Reisenden und sorgt für eine unnötige Verunsicherung der Öffentlichkeit." Weber forderte die GDL erneut dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Nach Angaben des GDL-Chefs von NRW, Frank Schmidt, habe man mit dem verzögerten Start der Streiks erreichen wollen, dass die Bahn nicht ordentlich reagieren könne. Zu Beeinträchtigungen werde es nicht nur im Personenverkehr kommen, sagte Schmidt unserer Zeitung. Auch der Güterverkehr, der eigentlich von den Streiks ausgenommen sei, werde betroffen sein, weil abgestellte Personenzüge die Gleise blockieren würden.

(RP)
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