Bundestagswahl 2013 Linke zieht mit Team um Gysi in den Wahlkampf

Berlin · Die Linke zieht mit einem achtköpfigen Wahlkampfteam um Fraktionschef Gregor Gysi in die Bundestagswahl. Mit dabei sind auch Gysis Stellvertreter Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, wie Parteichef Bernd Riexinger nach Beratungen der Parteispitze am Montag in Berlin bekannt gab.

 Gregor Gysi wird zusammen einem achtköpfigen Team in den Wahlkampf für die Bundestagswahl ziehen.

Gregor Gysi wird zusammen einem achtköpfigen Team in den Wahlkampf für die Bundestagswahl ziehen.

Foto: dpa, Michael Kappeler

Gysi stehe wie kein anderer für die Linke und werde "Mitglied dieses Teams sein", sagte Riexinger. Der Fraktionschef selbst sprach von einer "guten Lösung". Es sei gerade die Stärke der Linken, mit einem Team zur Bundestagswahl antreten. Der achtköpfigen Mannschaft wird auch der frühere Parteichef Klaus Ernst angehören, nicht aber die beiden Parteivorsitzenden.

Nach Gysis Einschätzung wird seine Partei zur Ablösung von Schwarz-Gelb nach der Bundestagswahl im September benötigt. "Wenn die Linke nicht reinkommt, können sie eine Mehrheit jenseits von Union und FDP schon vergessen", sagte der Fraktionsvorsitzende. Es werde aber keine Koalitionsangebote an SPD und Grüne geben. "Die Linke versteht sich als Motor für den Politikwechsel", fügte Riexinger hinzu.

Um die Aufstellung der Linken zur Bundestagswahl hatte es lange Zeit Debatten in der Partei gegeben. Gysi hatte ein Kandidatenduo mit seiner Stellvertreterin Sahra Wagenknecht abgelehnt, Parteichef Riexinger wiederum hatte Kritik an einer alleinigen Spitzenkandidatur des Fraktionsvorsitzenden durchblicken lassen. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen war die Linke mit 3,1 Prozent der Stimmen gescheitert, Meinungsumfragen zufolge liegt sie im Bundesdurchschnitt derzeit über fünf Prozent.

Die Partei zeigte sich enttäuscht vom Scheitern in Niedersachsen. Es sei nicht im ausreichenden Maße gelungen, die Kernwählerschaft zu mobilisieren, sagte Kipping. Die Linke habe Stimmen an alle anderen Parteien verloren, den größten Anteil mache aber die Gruppe der Nichtwähler aus. Wagenknecht sagte, die Linke sei zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün "zerrieben worden". Wegen der mageren Umfragewerte sei den Wählern der Eindruck vermittelt worden, eine Stimme für die Linke sei eine verlorene Stimme. Dies habe sich als "selbsterfüllende Prophezeiung" erwiesen.

(AFP)
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