Berlin Lang-Lkw bringen laut Studie mehr Verkehr auf die Straße

Berlin · Die Zulassung besonders langer Lastwagen auf deutschen Straßen könnte das Verkehrsaufkommen deutlich erhöhen. Eine Hochschulstudie im Auftrag der Allianz pro Schiene kommt zum Ergebnis, dass die Einführung dieser Lkw eine Verlagerung von Gütertransporten von der Schiene auf die Straße bewirken würde. Grund seien Kostenvorteile der Lastwagen im Vergleich zur Güterbahn. Die Autoindustrie und das Bundesverkehrsministerium widersprechen.

Die Prognose kommt zu dem Ergebnis, dass 7,6 Prozent des Schienengüterverkehrs auf die Straße abwandern werde, wenn Lang-Lkw in Deutschland generell zugelassen würden. "Diese Menge entspricht 7000 Lkw-Fahrten täglich", erklärte der Verkehrsforscher Herbert Sonntag gestern in Berlin. Betroffen wären vor allem Produkte wie Autoteile, Chemiefasern, Möbel, Holz und einige Agrarerzeugnisse. Der Geschäftsführer der Bahn-Allianz, Dirk Flege, warf Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vor, sich auf die Zulassung der Lang-Lkw festgelegt zu haben, obwohl ein Feldversuch noch nicht abgeschlossen sei.

Mit den bis zu 25 Meter langen und 44 Tonnen schweren Lkw läuft noch bis Ende 2016 ein Test, an dem sieben Bundesländer teilnehmen. Vier andere Länder sind mit ausgewählten Strecken dabei. Nordrhein-Westfalen nimmt mit Einschränkungen am Test teil. Bislang laufe der Versuch "sehr erfolgreich", erklärte das Verkehrsministerium.

(dpa)
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