Landärzte gesucht

Anfangs war es noch recht still um den Bundesbeauftragten für Patienten und Pflege, Karl-Josef Laumann. Inzwischen hat der gelernte Maschinenschlosser seine Zurückhaltung abgelegt und prangert Missstände an. Dazu zählt aus seiner Sicht die vor allem in ländlichen Regionen drohende Unterversorgung mit Hausärzten.

Sie hat sicher nicht nur, aber ganz sicher auch etwas mit Einkommenserwartungen zu tun. Wenn ein Arzt im benachbarten Niedersachsen deutlich mehr verdienen kann als im Münsterland, wird er gewiss den Sprung über die Landesgrenze erwägen.

Laumann will das Gehaltsgefälle zwischen den Ländern nicht länger tatenlos hinnehmen. Ein "Versorgungsstärkungsgesetz" soll dafür sorgen, dass hiesige Ärzte wenigstens die bundesdurchschnittliche Vergütung erhalten. Hier sind vor allem die Kassenärztlichen Vereinigungen am Zug. Seit 2012 können sie zudem in überversorgten Gebieten frei werdende Vertragsarztsitze aufkaufen, also "abschalten". Geschähe dies in größerem Umfang, würden Praxen auf dem Land auch wieder attraktiver.

(RP)
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