Düsseldorf Land will Flüchtlinge auch in Düsseldorf unterbringen

Düsseldorf · Die rot-grüne Landesregierung hat alle Kommunen in NRW angewiesen, kurzfristig Liegenschaften zu benennen, in denen Asylbewerber untergebracht werden können. Eine Sprecherin von Innenminister Ralf Jäger (SPD) erklärte, wohl schon in der nächsten Woche würden zusätzliche Unterkünfte in Düsseldorf und in Essen bereitgestellt. Gestern war die Stadt Köln angewiesen worden, 200 Flüchtlinge aus der überfüllten Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund aufzunehmen. Die Asylbewerber wurden provisorisch in einer Sporthalle im Stadtteil Deutz untergebracht. In welcher Liegenschaft die Flüchtlinge in der Landeshauptstadt untergebracht werden sollen, war gestern noch unklar.

Die Zahl der Asylbewerber in NRW ist im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent gestiegen. Bis zum 20. September dieses Jahres kamen allein mehr als 2500 Asylbewerber aus Serbien und Mazedonien nach Nordrhein-Westfalen. "Wir haben es hier überwiegend mit Armutsmigration zu tun", sagte die Sprecherin des Innenministeriums. Die Quote der anerkannten Asylanträge liege bei unter einem Prozent.

In Neuss stimmte der Provinzrat der Alexianerbrüder dem Plan der Landesregierung zu, ein ehemaliges psychiatrisches Krankenhaus für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft bereitzustellen. Dabei legten die Eigentümer jedoch Auflagen fest: Die Dauer der Nutzung der früheren Klinik wurde auf ein Jahr festgesetzt; die Zahl der Flüchtlinge, die dort untergebracht werden sollen, ist auf maximal 150 begrenzt. Das Land hatte gehofft, in Neuss – neben Schöppingen und Hemer – eine dritte zentrale Unterbringungseinrichtung mit bis zu 400 Plätzen schaffen zu können.

(RP)
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