Düsseldorf Land gibt zehn Milliarden für doppelten Abi-Jahrgang

Düsseldorf · Die rot-grüne Landesregierung will Hochschulen mehr dabei unterstützen, sich auf den erwarteten Ansturm der doppelten Abiturjahrgänge 2013 vorzubereiten: Bis 2020 seien für den Ausbau von Studienplätzen, Wohnheimen und Mensen und mehr Lehrpersonal insgesamt 10,6 Milliarden Euro vorgesehen, sagte Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) gestern. Zugleich kündigte sie an, dass Hochschulen besser beim Ausbau der Studienplätze und der Verbesserung der Studienbedingungen begleitet werden sollen. Einige Hochschulen hätten die Vorgaben "nicht optimal umgesetzt". Gemeinsam mit Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) versprach Schulze aber, dass alle NRW-Abiturienten einen Studienplatz bekommen sollen – wenn auch eventuell nicht an der Wunsch-Uni.

2013 werden an NRW-Gymnasien gleichzeitig zwei Abiturjahrgänge die Hochschulreife erwerben: 110 000 Studienanfänger – etwa 19 000 mehr als 2012 – werden dann erwartet. Ein weiterer Grund für den sprunghaften Anstieg der Studienanfängerzahlen ist der wegfallende Wehr- und Zivildienst. Bereits ab diesem Jahr werden deshalb 9500 zusätzliche Studienanfänger in NRW erwartet. "Wir stehen vor einer gewaltigen Aufgabe", sagte SPD-Politikerin Schulze. Für diese Studieninteressierten stellt das Land 33 Millionen Euro als Soforthilfe bereit. Langfristig sollen sich die Mittel auf 260 Millionen Euro belaufen – zur Hälfte von Bund und Land finanziert.

Bereits 2007 hatten Land und Bund begonnen, die Kapazitäten an Universitäten und Fachhochschulen auszubauen: Mit dem Hochschulpakt I (Laufzeit: 2007 bis 2010) finanzierte das Land etwa 26 000 neue Studienplätze. Mit dem Hochschulpakt II (Laufzeit: 2011 bis 2015) stehen den Hochschulen 1,8 Milliarden Euro bereit, jeweils zur Hälfte von Land und Bund finanziert, um 90 000 zusätzliche Studierende aufzunehmen.

(RP)
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