Laden dicht

Rot-Grün in NRW gefällt sich darin, Reformen der schwarz-gelben Vorgängerregierung zurückzudrehen und eben dies als Reform auszugeben. Das gilt für Kopfnoten und Studiengebühren genauso wie für die Kommunalwirtschaft und die Mitbestimmung im öffentlichen Dienst.

Die Regierung erwägt jetzt auch Änderungen am Ladenöffnungsgesetz. Wie umfassend sie sein werden, ist noch nicht abzusehen. Aber es fällt auf, dass der Zwischenbericht des Wirtschaftsministeriums schon jetzt vorliegt, obwohl noch Zeit bis zum Jahresende wäre. Offenbar will die Koalition dieses Thema im Sinne der Kritiker – neben den Kirchen vor allem Gewerkschaften – rasch abräumen.

Über einzelne Korrekturen, die vor allem den Sonntagsverkauf betreffen, mag man streiten. Eine grundsätzliche Rückkehr zu den alten starren Ladenschlusszeiten (18.30 Uhr) dürfte jedoch die Befindlichkeiten vieler Bürger außer Acht lassen. Allein das Gefühl, noch später am Abend einkaufen zu können, wenn man es will, ist ein Stück Lebensqualität, an das man sich gern gewöhnt hat. Auf der anderen Seite ist kein Ladenbesitzer gezwungen, dabei mitzumachen. Also: Wenn schon rot-grüne Reform, dann unbedingt mit Augenmaß.

Bericht: Streit um . . .

(RP)
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