Referenzkurs liegt bei 0,9056 US-Dollar Kurs des Euro fällt

Frankfurt (dpa). Der Kurs des Euro ist am Donnerstag infolge der Finanzkrise in der Türkei gefallen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte am Donnerstag den Referenzkurs auf 0,9056 (Mittwoch: 0,9146) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 2,1597 (2,1385) DM. Im Nachmittagshandel in Frankfurt notierte die Europäische Gemeinschaftswährung gegen 16.00 Uhr bei 0,9040 Dollar. Ein Dollar verteuerte sich damit auf 2,1628 DM.

Händler machten für die Kursverluste die Freigabe des Wechselkurses der Türkischen Lira verantwortlich. Die Folgen der Entscheidung seien noch unklar, hieß es. Die Türkei hatte in der Nacht zum Donnerstag auf Grund einer schweren Finanzkrise den Wechselkurs freigegeben und damit eine Abwertung der Landeswährung ermöglicht. Die Währung, die bisher an einen Währungskorb gebunden war, gab am Donnerstag deutlich nach.

Insbesondere für deutsche Banken könnte die Entwicklung negative Folgen haben, sagten Analysten. Die Lage in der Türkei ist mit der Finanzkrise in Russland vergleichbar, sagte Adam Chester, Chefvolkswirt der Halifax Bank in London. Jedoch seien die Ursachen nicht vergleichbar. In der Türkei habe eine politische Krise einen Schneeballeffekt ausgelöst.

Da die Türkei die Mitgliedschaft in der Europäischen Union anstrebe, hätte dies den Euro zusätzlich unter Druck gebracht. Die Auswirkungen auf den Euro seien auch deshalb so stark ausgefallen, da es ansonsten keine den Markt bewegende Nachrichten gegeben habe.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6270 (Mittwoch: 0,6335) britische Pfund, 105,33 (106,69) japanische Yen und 1,5317 (1,5361) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag mit 258,00 US-Dollar gefixt.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort