Wichtigste Maßnahme gegen Maul- und Klauenseuche Künast kündigt neue Richtlinien für Viehtransporte an

Schwäbisch Hall (dpa). Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat am Donnerstag eine neue Richtlinie für Tiertransporte in Aussicht gestellt. Bei einem Besuch im baden-württembergischen Schwäbisch Hall nannte die Ministerin als angestrebtes Datum für die neue Richtlinie Ende Juni.

Ferner sollen Förderrichtlinien für eine Umstellung auf ökologische Landwirtschaft Anfang 2002 vorliegen. Angesichts der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien rief die Ministerin erneut zur Umsicht auf. "Aber es besteht kein Grund zur Panik".

Zum Schutz vor der Maul- und Klauenseuche forderten Tierschützer und Politiker Einschränkungen bei Viehtransporten. Der Deutsche Tierschutzbund sprach sich für einen sofortigen Stopp aller Tiertransporte in Europa aus. Dies sei die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Ausbreitung der tödlichen Tierseuche, sagte Tierschutzbund-Sprecher Thomas Schröder im Saarländischen Rundfunk. Schlachtungen sollten dezentral organisiert werden, um mögliche Seuchenherde lokal begrenzen zu können. "Wir brauchen die regional orientierte Landwirtschaft", sagte Schröder.

Bayerns Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner (CSU) forderte eine weitgehende Einschränkung von Schlachtvieh-Transporten. Die Agrarpolitik müsse stärker als bisher auf regionale Kreisläufe Rücksicht nehmen, sagte er im Deutschlandfunk. Eine Einschränkung der Zuchtvieh-Transporte hielt Sinner nicht für wünschenswert. Diese seien notwendig, um Inzucht vorzubeugen.

Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) machte sich für eine Einschränkung von Viehtransporten stark. Durch Tiertransporte hatte sich die Maul- und Klauenseuche in Großbritannien verbreitet, sagte sie.

Spanien verbietet Tier-Märkte und -Auktionen

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien hat Spanien mit sofortiger Wirkung alle Vieh-Märkte und -Auktionen untersagt. Das Madrider Agrarministerium verbot mit einer am Donnerstag im Gesetzblatt veröffentlichten Verordnung außerdem alle Transporte von Wiederkäuern, Schafen, Ziegen und Pferden.

Allein Viehtransporte zu Schlachthöfen seien zugelassen unter der Voraussetzung, dass das Vieh auf dem Weg nicht mit anderen Tieren in Kontakt komme. In Spanien ist noch kein Fall von Maul- und Klauenseuche aufgetreten. Allerdings wird nicht ausgeschlossen, dass die Krankheit von Großbritannien auf das europäische Festland übergreifen könnte.

(RPO Archiv)
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